Nach längerer Zeit melde ich mich nun wieder. Nach der Rückkehr von Baja California Sur verbrachten wir einige Tage bei Lucía zuhause in Saltillo. Ich konnte ein wenig für die Diplomarbeit arbeiten und am Abend gingen wir dann meistens mit Freunden in eine Bar oder zu ihnen nach Hause. Wir grillten, tranken und hatten eine jede Menge Spaß.

Am Montag fuhren wir morgens dann los in Richtung San Antonio, Texas. Wir brauchten 3 Stunden bis zur Grenze, eine Stunde an der Grenze und dann noch 2 weitere Stunden bis nach San Antonio. Insgesamt also knapp 6 Stunden. Da wir lange Wartezeiten an der Grenze vermeiden wollten, fuhren wir einen Umweg von 70 km und brauchten an der Grenze immer noch knapp 1 Stunde. Direkt in Nuevo Laredo wären es wohl 2,5 Stunden gewesen, da 1. extrem viele Mexikaner in die USA wollen und 2. die Herrschaften an der Grenze es sehr genau nehmen. Das Auto wird dabei von 5 Kameras gleichzeitig fotografiert, 2 vorne, 3 hinten. Danach kommt es zu etlichen Fragen wie, was willst du machen, wie lange, warum, wo wirst du wohnen, was machst du beruflich, wieviel Geld hast du… blablabla… Na gut und hast du es einmal mit dem Auto geschafft, dann geht es erst zum Visumsantrag. Dabei darfst du natürlicherweise wieder Schlange stehen, bei mir waren es allerdings nur 5 Minuten. Ich durfte jedoch beobachten, dass ein Mexikaner, der vor mir einen Antrag stellte, von 5 Polizisten gleichzeitig in einem Büro verhört wurde. Ich hatte schlussendlich mein Visa und er war immer noch beim Verhör.

Auf der einen Seite kann man die ganze Tragödie auf Grund der etlichen Immigranten verstehen, auf der anderen Seite eher weniger. Nach den lächerlichen Fragen wie zB ob ich Bomben und Waffen mitführe, ob ein Verwandter im Naziregiem tätig war usw., werden dann vier Finger der rechten Hand, der Daumen und dann das ganze nocheinmal mit der linken Hand gescannt und schlussendlich noch ein Foto ohne Brille gemacht. Das ganze kostet dann 6 Dollar. Ich versuchte es mit einem 20-Dollar-Schein. Doch wer nicht genau zahlen kann, der bekommt das Visum nicht, denn sie wechseln dir nicht. Also musste ich zurück ins Auto um einzelne Dollarscheine zu holen. Naja, schlussendlich hat’s dann gepasst. Ob die genaue Zahlungsweise wohl nur an der südlichen Grenze gilt?!

In San Antonio angekommen, gingen wir dann zuerst zum “Riverwalk”, der eigentlich ganz nett ist. Ein Fluss quer durchs Zentrum mit Bars, Restaurants usw. Wir übernachteten bei Freunden von Lucia und wollten ursprünglich auch einen der “Themeparks” (“Six Flags Fiesta Texas”, “Sea World”) besuchen, jedoch waren diese leider geschlossen, also konzentrierten wir uns dann voll aufs Shopping. Zwischen Austin und San Antonio gibt es jede Menge Outlets und für das größte Center nahmen wir uns dann einen ganzen Tag Zeit. In den Outlets gibt’s Original-Marken-Ware wirklich megagünstig. Ob Marke oder nicht, ist mir eigentlich egal, oftmals ist jedoch die Qualität schon um einiges besser. Man findet wirklich fast alle Marken wie zB Armani, Calvin Klein, Banana Republic, Hugo Boss, Ralph Lauren, Lacoste, Converse, Nike, Puma, Quiksilver, Guess, Abercrombie, Hollister, usw. und für die Mädels dann noch Victoria’s Secret, Nine West…

Giorgio Armani hat zwar 50-% Nachlässe, allerdings konnte ich mir die Dinge bei 300 Dollar pro Stück leider immer noch nicht leisten. Zum Glück gab es allerdings noch billigere Ware :). Insgesamt kauften wir also mächtig ein, kein Wunder bei den Preisen und dieser Auswahl. Eine Jeans kostet zum Beispiel maximal 40 Dollar, also nicht einmal 30 Euro. Wir kauften schlussendlich Kleidung für das ganze nächste Jahr ein 🙂
Ich erlaube mir zu behaupten, dass ich um das selbe Geld nicht einmal die Hälfte in Österreich einkaufen könnte, wenn überhaupt ein Drittel. Am Abend waren wir dann sehr müde und wir schauten nur noch einmal, was wir eigentlich so alles gekauft hatten. Am nächsten Tag gingen wir dann noch in eine Mall um noch ein paar Kleidungsstücke mehr zu kaufen. Bei “Ross” schlugen wir noch einmal zu, denn da gibt es allemöglichen Markenware noch billiger, jedoch sind dies Einzelstücke, manchmal mit Fehlern und außerdem quer durchgemischt. Ein Schnäppchenladen eben, allerdings wurden wir auch dort fündig 🙂 Denn bei einer Jeans um 15 Dollar, schicken Lederschuhen um 30 Dollar kann man kaum “Nein” sagen. Als die Karte von Lucia dann nichts mehr hergab, ließen wir es schlussendlich sein.

Wir entfernten alle Preise und Etiketten, denn bei der Einreise nach Mexiko sind eigentlich nur 150 Dollar zollfrei, wir wurden glücklicherweise jedoch nicht kontrolliert und kamen dann gestern nach 6 Stunden Rückreise wieder heil in Saltillo an. Da sich Lucía erkrankte, war unserer Trip etwas kürzer als ursprünglich geplant, dafür aber sehr intensiv 🙂

Jetzt werde ich einmal frische Früchte frühstücken (Papaya, Mango, Melone,…) und dann noch ein wenig Sonne genießen. In weniger als einer Woche geht es ja dann schon wieder zurück nach Österreich. Übrigens: in San Antonio hatten wir bereits 32 Grad… war mir allerdings zu warm für diese Jahreszeit 🙂

Ich wünsche euch alles Gute und ebenfalls eine erlebnisreiche Zeit. Nos vemos!