Gestern hatten wir nach knapp einem Monat das erste Mal zu einer Party geladen!! Da Rahul und seine Klasse heute die letzten Vorlesungen haben, hatte er sie zu Beginn der Woche auf einen „Salate“-Abend eingeladen. Dass es dann nicht bei den Salaten bleiben würde, war jedoch schon von Anfang an klar. Vorgestern kamen also schon die ersten, sie brachten Hühnerfleisch und alle anderen Zubereitungsmittel für ein Fried Chicken mit. Sie schmierten dann eine Ingwer-Knoblauch Paste auf die kleinen Hühnerfleisch-Stücke und stellten diese in den Kühlschrank. Leber, Füße alles inklusive!! Das war’s dann für diesen Tag. Gestern haben wir dann bereits um 4 Uhr nachmittags mit der Zubereitung unserer Speisen begonnen, denn unser Problem für einen Abend mit Speisen für 15 Personen ist: wir haben genau eine Elektroherd-Platte sowie eine Pfanne und ein Kochtopf. Wir beschlossen also, die Kässpätzle + geröstete Zwiebeln bereits „vorzukochen“ und diese dann am Abend wieder aufzuwärmen. Wie in Costa Rica, Mexiko und anderswo ist es für mich immer wieder eine Herausforderung, Kässpätzle möglichst Heimatgetreu zuzubereiten. Fazit: Sie schmecken immer anders, jedoch nicht unbedingt schlecht :). Vieles macht der Käse aus –> eh klar. Gestern haben wir allerdings ein Mehl gekauft, das die Inder für die Zubereitung von Chapati (indisches Fladenbrot) verwenden – d.h. ein Vollkornmehl mit ein wenig normalem Mehl gemischt. Es wurden also sehr gesunde Kässpätzle. Des Weiteren haben wir noch einen Kartoffelsalat sowie einen Karottensalat zubereitet, und dies mit einer einzigen Herdplatte. Um sieben kam dann unser indischer Koch (Rahul’s Mitstudent), der dann begann, seine eingelegten Hühner-„fleisch“-Stücke zu frittieren. Danach bereitete er mit dem übrig gebliebenen Fett eine Eierspeise zu. Grüner Salat, indisch süß-salzige Snacks vervollständigten dann unseren ersten indisch-österreichischen Kochabend :). Alles zusammen war sehr sehr lecker.
Und wie ich euch vorher schon verraten habe, blieb es nicht nur beim Essen, sondern die KollegInnen wollten auch trinken, was in Indien nicht an der Tagesordnung steht. Sie brachten Minzblätter sowie indischen Rum mit – Ergebnis: indischer Mojito. Wir waren insgesamt knapp 15 Personen, der Mojito war also schnell leer. Rahul brachte dann noch seinen aus London importierten Absolut Vodka aus seinem Versteck. 9 Personen teilten sich einen Liter, es vergingen dabei keine 10 Minuten und der Liter war wieder schnell weg. Und innerhalb von 15 Minuten war der Großteil der Bande schon besoffen. Dann rauchten noch einige ein paar Zigaretten (auch sehr selten hier in Indien), tanzten zur Bollywoodmusik, erzählten fröhlich Geschichten und hatten miteinander Spaß. Eine Kollegin hat uns erzählt, dass es für sie überhaupt das 2. Mal ist, dass sie Alkohol trinkt. Schmächtig, klein und 2 ordentlich gemischte Vodka-Orange – Zum Wohl!! Es war für uns wirklich sehr witzig zuzusehen, wie sie diese Gelegenheit nutzen wollten. Zuhause machen sie das nicht bzw. können sie das nicht machen… es war wie etwas Verbotenes zu tun. Möchte man dies mit unseren Erfahrungen vergleichen, so ging es uns mit 15-16 Jahren um eine ähnliche Vorgehensweise :). Wir verbrachten letztendlich einen sehr witzigen, inder-kulturellen Abend und warten schon darauf, bis wir das nächste Mal wieder etwas zu feiern haben.