Wir waren froh, dass unser Wecker einmal nicht um 6 oder gar 5 Uhr morgens läutete und so standen wir erst um 8 Uhr auf, genossen unser selbst gekochtes Frühstück und dann ging’s schon zum Forschungszentrum Charles Darwin.
Das Wetter war einmal mehr nicht unbedingt das Beste (stark bewölkt und Nieselregen), doch wir sind nur einmal hier! Es war für uns das erste Mal dass wir Riesenschildkröten sahen und sie sind wirklich enorm groß. Geschätzte 1,2 Meter lang und mindestens einen halben Meter hoch und sie bewegen sich natürlich im Schildkrötentempo. Es gleicht der Zeitlupe. Da diese Tiere vom Aussterben bedroht waren (einige Rassen sind schon ausgestorben), wurden sie zum Teil von anderen Inseln in die Charles Darwin Station gebracht, wo die Jungen bis zu einem Alter von 3-4 Jahre gehalten werden, ehe sie wieder zurück in ihre Heimat gebracht werden. Auf deren Panzer werden farbige Nummern geschrieben, mit welchen deren Herkunftsinsel bestimmt werden kann.
Wir haben auch die mitleidenswerte Geschichte von “Lonesome George” gelesen, eine Riesenschildkröte von der Insel Pinta, die über Jahre hinweg vergeblich eine Partnerin suchte, jedoch keines fand. Mitte 20er wurde der Typ bereits als ausgestorben betrachtet, bis George 1971 gefunden und in die Charles Darwin Station gebracht wurde. Der Versuch der Kreuzung mit zwei Weibchen ähnlicher Rasse ergab zwar Eier, jedoch ist davon niemals ein Junges geschlüpft. Selbst die menschlichen Helfer konnten weltweit keine gleichrassige Partnerin finden und so starb Lonesome George nach jahrzentenlangen (über 40 Jahre) Versuchen am 24. Juni dieses Jahres, jener Tag an dem unsere Reise begann.
Am Nachmittag ging es zur Tortuga Bay (Schildkrötenbucht), ein wunderschöner weißer Sandtrand, an dem auf einer Seite gesurft und auf der anderen Seite gebadet wird. Für uns war es an diesem Tag jedoch zu frisch um ins Wasser zu gehen und so beobachteten wir die zahlreichen Vögel an Land. Da war z.B. dieser kleine freche Vogel, der es sich auf unserem Rucksack gemütlich gemacht hat und dann gleich sein Bedürfnis dort erledigte!
Der Park schloss um 17:00 Uhr und so liefen wir knapp eine Stunde zurück zu unserer Unterkunft, wo wir uns dann für unseren nächsten Tag ausruhten, denn Tagwache war wieder einmal 5:00 Uhr morgens!