Um zur famosen Salzwüste “Salar de Uyuni” zu kommen, haben wir (wie viele andere Backpacker) beschlossen, eine 3-tägige Tour mitten durch die Pampas zu machen. Am Vortag kauften wir noch reichlich Wasser, Klopapier und Snacks, denn in den folgenden 2 Tagen wird kein einziger Tante-Emma-Laden zu finden sein. Morgens um 8 war Treffpunkt von wo es dann mit einem kleinen Bus zuerst zur chilenischen Immigrationsstelle ging, um unseren Ausreisestempel von Chile zu bekommen. Danach ging es bergauf zur chilenisch-bolivianischen Grenze. Bergauf bedeutete hier auf ca. 4000 Meter Meereshöhe. Weit und breit nichts, außer der Grenzposten, bei dem wir dann unseren Einreisestempel abholten und die Rucksäcke vom Bus auf Geländewagen verteilten, denn von nun an ging es in 6-er Gruppen & Chauffeur weiter.
Im 3er Konvoi ging es also Richtung Norden. Zum Teil gab es Feldwege, oftmals ging es jedoch einfach nur über Stock und Stein zum nächsten Ziel. Die Fenster waren natürlich geschlossen, da die Erde staubtrocken war. Hat uns also ein Jeep überholt, so sahen wir zunächst nur eine Staubwolke. Vielleicht lag es auch daran, dass die Lüftungsfilter wohl länger nicht mehr gewechselt wurden und somit der Staub durch die Lüftungskanäle 1:1 ins innere gelangen 🙂 Es gab also keine andere Möglichkeit, als diesen Staub einzuatmen, denn das Fenster aufzureißen war eben auch keine Alternative. Die Nasenschleimhaut war bald beleidigt, das Atmen nicht mehr ganz so einfach. Die wunderschöne Landschaft ließ jedoch kaum negative Gedanken zu. Unglaublich diese Gegend. Unser Tagesziel war Laguna Colorada, ein rotfarbiger, durch Mikroorganismen gefärbter See voll mit Anden-Flamingos.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich jedoch schon Bekanntschaft mit der Höhenkrankheit gemacht, das Kopfweh war enorm. Das Problem war, dass wir außerdem in dieser Höhe von 4300 Metern übernachteten. Nach Sonnenuntergang hatten wir noch unser von lokalen Leuten gekochtes leckeres Abendessen (Brennsuppe und Nudeln). Duschen gab es keine, Licht für ein paar Stunden. Minute für Minute wurde es kälter. Während manche gut schliefen, waren andere trotz Schlafsack komplett durchfroren. Mein Problem in der Nacht war jedoch nicht unbedingt die Kälte, sondern das andauernde enorme Kopfweh. Bei jeder Bewegung im Bett gab es ein Stich im Kopf. Mexalen und Co. zwecklos. Alles was ich machen konnte, war also die Zähne zusammen zu beißen und warten, bis es endlich Morgen wird und unsere Reise weiter ging – hoffentlich möglichst rasch bergab…