Während Lucia am Donnerstag noch Uni hatte, gingen wir (Lucia’s Eltern und ich) noch ein paar Dinge kaufen, die sie dann für die Reise benötigten ehe wir uns dann auf den Weg Richtung Goa machten. Mit etwas Verspätung kamen wir dann am nationalen Flughafen an, erledigten den Check-In und stellten uns in die lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle. Was dabei sehr auffällig ist, dass hier in Indien Männer und Frauen nach wie vor getrennt werden. Es gibt also eine Schlange mit Männern und eine mit Frauen. In der der Frauen stehen ungefähr 10 Frauen (wenn überhaupt) an, in der der Männer mindestens 70. Ob das ganze System auch wirklich effizient ist, lässt sich anzweifeln. Nach einer Stunde Flugzeit kamen wir dann abends in Goa an. Goa ist bekanntlich ja keine Stadt, auch keine Insel, sondern ein Bundesstaat. Wir verbrachten das Wochenende auf Rahul’s Empfehlung hin im Norden Goas, in Calangute. Zusammen mit Baga, bildet dies das Partyzentrum, wie ich so mitbekommen habe. Wir wohnten in einem netten Hotel, dessen Lage wirklich sehr gut war. Die kleine Hauptstraße, die sie parallel zum Strand befindet, ist voll besiedelt mit kleinen Restaurants, Bars, Banken und Shops, also ganz auf die Touristen abgestimmt. An diesem Abend blieben wir jedoch im Hotel, da wir am nächsten Tag bereits eine Tagestour in den Süden Goas geplant hatten. Diese Tour war im Package inkludiert, diese würden wir jedoch so schnell nicht wieder machen hehe. Morgens um halb 9 ging es los, wir betraten den Bus, der mit kleinen Ventilatoren ausgestattet war. Scheint so, also hätte der Bus keine Klimaanlage. Wir fuhren dann los, zuerst sammelten wir noch weitere Touristen ein ehe wir dann von der Reiseleiterin in Englisch empfangen wurden. Da jedoch alle Touris bis auf uns Inder waren, wurde die Reise nach Abstimmung auf Hindi abgehalten. Das war für uns jedoch kein Problem, denn jenes Englisch das zur Auswahl gestanden wäre, hätten wir sowieso auch nicht verstanden hehe. Wir fuhren also von Punkt A nach Punkt B, sahen Kirchen, Tempeln, usw. wussten jedoch nichts über sie. Wir wussten nur, dass wir in 20 Minuten wieder vor dem Bus sein sollten, das wars dann mit dem Englisch. Zur Mittagszeit wurde es doch ein bisschen wärmer im Bus… so knapp 35 Grad dürfte die Lufttemperatur schon gehabt haben… Der Tag wurde also lang, heiß und relativ langweilig für uns. Wir machten uns jedoch einen Spaß daraus. Gegen drei Uhr nachmittags wurde unser längs knurrender Magen dann auch befriedigt. Man ließ uns genau vor einem Restaurant aussteigen und sagte uns, dass wir hier essen könnten. Wir sagten dann, ach ja, da gibt es ja noch andere nette und kleine Restaurants. Die Reiseleiterin meinte daraufhin nur, dass diese nicht gut sind, sondern nur dieses hier… Natürlich!! Aber da wir nur knapp 40 Minuten Zeit hatten, aßen wir letztendlich in diesem. Was solls. Die Preise waren für Indien eher hoch, das Essen war ok. Das Restaurant befand sich direkt vor dem Strand von Colva, den wir jedoch aus Zeitgründen nicht mehr ansehen konnten.

Wir stiegen also wieder in den Bus und es ging wieder in Richtung Norden. Nach einer kleiner Flussrundfahrt auf einem Touriboot, auf dem künstlich versucht wurde, Stimmung aufzubringen fuhren wir dann um 8 Uhr abends endlich wieder zurück ins Hotel. Nichtdestotrotz hatten wir einige nette Tempel gesehen. Alles in allem würden wir die Tour jedoch auf keinen Fall wieder machen hehe. Wir kamen dann sehr müde im Hotel an und wollten nach einem langen Tag nur mehr schlafen. Der nächste Tag war dann für uns umso besser. Nach einem sehr guten Frühstück ließen wir uns allesamt massieren. Ich gab mir eine 75-Minuten Massage, bei welcher ein Ayurveda-System angewendet wurde. Ich hatte noch nie im Leben eine Ganzkörpermassage bekommen, noch dazu so eine billige und wirklich gute. Ich wurde von Kopf bis Fuß also mit Öl eingeschmiert und durchgeknetet. Dabei wird nich schön langsam massiert, sondern wirklich gearbeitet. Der Mann hatte offensichtlich einiges vor, denn in diesem Tempo, wie er gestartet war, fragte ich mich, ob er dieses denn auch bis zum Ende durchhalten würde. Er tat es. Nach knapp 1,5 Stunden war ich dann fertig und es waren die Eltern von Lucia an der Reihe. Die Massage kostete mich umgerechnet 10 Euro und während immer nur eine Person massiert werden konnte, verbrachten die anderen währenddessen die Zeit am Strand. Nach einer Dusche am Abend gingen wir dann noch köstlich essen. Es war dies das Restaurant “Fiesta” in Calangute, das wirklichs sehr zu empfehlen ist. Das Ambiente herrlich und schön, das Essen traumhaft. Lucia aß eine Vorspeise mit Ziegenkäse (ich glaube auch Orangenstücke waren darin), salzigen Waffeln und Honig mit Nüssen. Eine traumhafte Kombination. Lucia’s Vater Jesús aß eine Tomatenvorspeise die ebenfalls ausgezeichnet und vor allem frisch war. Ich aß “nur” eine Hauptspeise, welche Tiger Prawns waren. 3 Monstergroße Shrimps welche mit einer sehr leckeren weißen Sauce sowie einem Kartoffel-Zwiebel Gratin serviert wurden. Alles in allem, kann man das Essen nicht vergleichen, denn die Gewürze die dabei verwendet werden unterscheiden sich ein wenig. Allerdings bin ich mir sicher, dass dies auch euch geschmeckt hätte. Nach einem sehr netten Abend in diesem Restaurant verbrachten wir dann den nächsten Morgen noch mit ein bisschen “Lädala” ehe es für uns dann wieder zurück zum Flughafen ging und die kleine Wochenend-Reise nach Goa zu Ende war.

Während Lucia nun wieder in den Unialltag zurückgekehrt ist, flogen die Eltern bereits gestern nach Delhi, von wo für sie die 10-tägige Tour “Golden Triangle & Rajastan” begann. Wir sind schon gespannt, was sie uns darüber erzählen werden. Bis dahin hoffe ich, dass es allen von euch auch so gut geht wie uns und wünsche euch ganz liebe Grüße aus Mumbai.