Am 23. November um 5 Uhr morgens kamen Lucia’s Eltern nach einem Monstertrip von Mexiko an. Sie flogen via New York, London, Kuwait nach Mumbai. Sie haben uns erzählt, dass sie am Samstag in der Früh von Saltillo abgereist waren und hier in Mumbai kamen sie dann montags an. Alleine der Zeitunterschied ist ein halber Tag. Also dürfte für sie Indien das gleiche sein wie für uns Australien oder Neuseeland. Vom Zeitunterschied zumindest hehe. Nichtdestotrotz gingen sie nicht schlafen, sondern wir gingen frühstücken und dann zur Chembur-Station auf den Markt.

Am Dienstag machten wir dann einen Tagesausflug nach Elephanta Island. Die Elephanta Caves, welche 9 Kilometer vom Festland Mumbais entfernt liegen sind sehr geschichtsträchtlich und wirklich eine Reise wert. Die einzelnen Figuren, die vor langer Zeit mühsam von Menschen ohne Strom und schlechtem Licht in die zuvor ausgegrabenen Höhlen gemeiselt wurden, gehören inzwischen zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Arbeiter konnten dabei nur 2-4 Stunden pro Tag arbeiten, da dies nur zur Mittagszeit möglich war, als die Sonne am höchsten stand und die Höhle entsprechend “beleuchtet” wurde. Wir verbrachten dort knapp 2 Stunden mit einem Englisch-sprechenden Guide und machten uns dann wieder auf den Rückweg. Der Boottrip zurück nach Mumbai dauerte knapp eine Stunde und als wir uns Mumbai näherten, war gerade Sonnenuntergang. Dies war wirklich ein schöner Anblick auf die Skyline von Mumbai. Obwohl natürlich umhüllt von Smog.

Danach trafen wir uns mit Lucia (sie war den ganzen Tag in der Uni) und spazierten durch Colaba, das ist das Touristenviertel in Südmumbai, wo sich das Gate of India sowie das Taj Mahal Hotel befindet. Wir gingen auf ein Bier, aßen an einer Imbissbude inmitten der Straße, vor der sich bereits eine Menschenmenge gebildet hatte und gingen anschließend noch ein bisschen einkaufen. Besser gesagt, Lucia’s Eltern gingen einkaufen. Nach einem weiteren langen Tag fuhren wir dann wieder Richtung Norden nach Chembur. Für diesen Trip brauchen wir bekanntlich ja knapp eine Stunde. Wir waren müde und gingen wieder schlafen. Am nächsten Tag beschlossen wir nach dem Frühstück noch eine Sightseeing-Tour zu machen, denn von Donnerstag bis Sonntag hatten wir bereits ein Wochenende in Goa gebucht. Wir fuhren also zu einer “Open-Air-Wäscherei” zum Fisherman’s Point, Nariman Point, Marinedrive, Hanging Gardens und weiteren “Sehenswürdigkeiten”. Unser Englisch-Guide verstand kaum Englisch bzw. sprach er kaum, er war also mehr unser Fahrer. Noch dazu sind eine Sehenswürdigkeiten nicht wirklich welche. Aber gut. Wir gingen zu netten Tempeln, welche aus Marmor gebaut wurden (gleich wie der Taj Mahal), ins Gandhi-Museum usw. Alles in allem war es wieder ein netter Tag, welchen wir dann mit einem Essen am Strand von Chowpatty Beach und einem Besuch der Fashionstreet abschlossen. Diese Fashionstreet ist sicher 3 km lang, an der Kleidung, Schuhe, Rucksäcke usw. billig verkauft werden. Nicht nur billig, sondern auch die Qualität demenstprechend schlecht.