Nach einem weiteren leckeren Frühstück (Papaya, Wassermelone, Guava- und Guaranasaft…) im Hostel packten wir wieder unseren Rucksack und gingen zum Busbahnhof. Da mir der Wind vom Bootstrip offensichtlich nicht ganz so gut tat, kauften wir noch etwas Medizin für meinen Hals. Anstatt den etwas teuereren Tür zu Tür Shuttle zu nehmen, haben wir uns entschlossen, den normalen Bus nach Angra do Reis zu nehmen, in welchem wir letztendlich die einzigen Touristen waren 🙂
So ging es dann knapp 2 Stunden entlang von vielen idyllischen Stränden Richtung Osten. Während auf der einen Seite das Meer mit Türkis-blauem Wasser war, war auf der anderen Seite sattes Grün (Regenwald) zu sehen. Knapp hundert Kilometer fuhren wir entlang von langen flachen aber auch kurzen steilabfallenden Stränden vorbei. Manche davon bewohnt, manche nicht. Die gebirgige bzw. hügelige Landschaft ermöglichte dabei immer wieder wunderbare Aussichten hinunter auf das Meer.
Doch der Schein kann auch trügen, so umfuhren wir bspw. eine Bucht, in der sich ein großes Areal mit einem Atomkraftwerk befand. Die Straße führt dabei nicht geringer als 50 Meter außen rundum. Den Reaktor betrachtend konnten wir am Horizont auch zwei Bohrinseln sehen, in der Petrobras sein Geld aus der Erde erntet. Das unverständliche dabei ist, dass im Umfeld von 200 km tausende Einheimische vom Tourismus leben, deren Zukunft mit einem “Zwischenfall” (wie es die Unternehmen gerne nennen) wohl sehr düster aussehen würde. So wären die nächsten Strände von Sao Paulo und Rio de Janeiro betroffen, kleinere Orte wie z.B. Paraty, Vila do Abraao könnten gänzlich schließen. Anstatt Fische würden Ölklumpen gefischt, anstatt Touristen tote Meeresbewohner transportiert. Einzig die in kleinen Souvenirgeschäften erhältlichen Bilder würden daran erinnern, wie außerordentlich schön die Gegend einst war, die doch mehr geschützt hätte werden sollen.
Mit diesen Eindrücken kamen wir dann um ca. 14:00 Uhr in Angra do Reis an, wo wir dann am Hafen stehend feststellten, dass am Wochenende die Fähre bereits um 13:30 Uhr und nicht erst um 15:30 Uhr abfährt. Um doch noch am gleichen Tag auf die Insel zu kommen, nahmen wir letztendlich einen 5-fach teureren Katamaran-Transfer nach Ilha Grande. Wie es sich hier lebt, könnt ihr dann im nächsten Eintrag nachlesen…