Die Zugfahrt war einer der Gründe, warum wir nach Curitiba gekommen sind. So mussten wir bereits um 7 Uhr aufstehen, um pünktlich zur Abfahrt um 8:15 Uhr beim Bahnhof zu sein. Wir haben davor schon einige Fotos der Zugfahrt gesehen und auch in Tripadvisor ist es Top platziert, unsere Vorfreude war also sehr groß!

Im letzten Wagon sitzend ging’s also los. Jeder Wagon hatte einen eigenen Guide, besser gesagt Animateur. “Guten Morgen!” mmmm, “Das war zu leise, Guten Morgen allerseits!” … So ging unsere unterhaltsame Reise los, die ersten eineinhalb Stunden mit Tempo 10 km/h vom Bahnhof zum Beginn des Gebirges. “Links können wir bald einen kleinen Wasserfall sehen” … Alle Passagiere (ausschließlich Brasilianer) stürzten sich folglich auf die linke Seite um das Wässerchen zu sehen. Auf das Kommando “hier” wurden Fotos geschossen. Gut dass die Animateurin uns gesagt hat “hier”, ansonsten wäre uns nichts aufgefallen, da der “Wasserfall” unterhalb der Strecke war. So fuhren wir weiter durch dickes Grün bis uns dann ein paar wunderschöne Aussichten geboten wurden. Diese Abschnitte waren sehr kurz, aber schön. “Wir fahren jetzt durch Tunnel 3” … “Tunnel 3” … “Tunnel 3 der Strecke”. “Wir haben hier eine DVD mit über 100 Bildern und Luftaufnahmen der Zugfahrt zusammen gestellt, die ihr gerne kaufen könnt.” “Wir können von euch gerne ein Foto mit dem Zug schießen, das ihr dann günstig erwerben könnt.” usw. Fazit: Werbetechnisch kann man nicht mehr machen, als bereits  angeboten wird. Für uns war das leider zu viel!!!

So kamen wir zusammengefasst nach ca. 3-stündiger Zugfahrt, die uns ca. 20 Min. schöne Aussichten bot in Morettes an. Es warteten dann schon zahlreiche Touri-Busse auf dem Vorplatz, die einen dann für ein wenig Trinkgeld wieder zurück nach Curitiba bringen sollten. Wir entschlossen uns jedoch zum öffentlichen Busbahnhof zu laufen. Leider waren die nächsten Busse schon voll, so kauften wir uns dann ein Ticket um 16:05 Uhr. Bis dahin hatten wir also noch knapp 4 Stunden um uns im verschlafen wirkenden Dorf umzusehen. Die Leute hier in Brasilien sind alle sehr nett und hilfsbereit, so fanden wir dann ein Restaurant und danach einen kleinen Park, wo wir dann die restliche Zeit mit Jassen und Mau Mau verbrachten. 

Die Busfahrt zurück nutzten wir dann für einen kurzen Schlaf, bis wir von beissendem “Übelkeitsgeruch” geweckt wurden. Leider hatte sich ein junges Mädchen den vielen Kurven geschlagen geben müssen, und da keine Kotzbeutel vorhanden waren, ging die Suppe direkt auf den Boden, von wo sie langsam nach hinten floss, da der Bus einen Berg hoch fuhr. Nach knapp 45 Minuten kamen wir dann mit gespreizten Beinen am Busbahnhof an. Mit dem Taxi ging es dann nach Hause, wo uns Adriana bereits ein typisches Abendessen serviert hatte! So ging ein weiterer erlebnisreicher Tag zu Ende…